Die Hagebutte, Hetschipetschi oder auch Heckenrose genannt ist eine weit bekannte Heckenpflanze, die durch ihre Dornen schon manch ein Loch in die Kleidung gezaubert hat.
Die Hundsrose gehört zu den Rosengewächsen (lat. Rosaceae). Sie ist ein mehrjähriger Strauch und wird bis zu 3m groß. Ihre überhängenden bogigen Zweige sind mit sichel- oder hackenförmigen Stacheln versehen. Ihre Blätter sind 5- bis 7-zählig gefiedert und kahl. Der Blattstiel ist unbehaart und oftmals mit gestielten Drüsen oder sichelförmigen Stacheln versehen. Die eher unscheinbaren fünfblättrigen Blütenblätter lassen die Wildrose im Juni in einem hellrosa Blütenmeer in der Hecke, am Wegesrand, in Gebüschen oder an Waldränder erstrahlen. Die herzförmigen Blütenblätter lassen die gesamte Blüte 4 bis 5cm groß werden. Nach der Befruchtung durch Insekten und Bienen entsteht die typische Frucht der Rosen, die Hagebutte. Bei der Hundsrose entsteht eine kugelig-ovale bis schlank eiförmige rote Frucht. In dieser Frucht befinden sich die Kerne, welche mit Härchen versehen sind. Diese Härchen sind in gesäuberten und trockenen Zustand zu dem bekannten Juckpulver verarbeitet worden. Ab dem September können die leuchtend roten Früchte geerntet werden. Wer gerne den Frost abwartet wird durch eine erhöhte Süße der Frucht belohnt. Somit ist die Hundsrose eine Pflanze die auch gerne im Winter gesammelt werden kann.
Zu finden ist sie in Hecken, Waldränder, Wegränder, Rainen, Feldgehölze oder auf Ödflächen. Sie ist nicht wählerisch bezüglich des Bodens, da sie eine Pionierpflanze ist und somit auch Brachflächen für die Pflanzenwelt wieder aufbereitet. Jedoch mag sie am liebsten warme und tiefgründige Lehmböden mit viel Sonne. Leider ist sie in manchen Teilen Österreichs bereits schon selten geworden. Insbesondere hier ist ein achtsames Sammeln sehr wichtig. Grundregel für das Sammeln ist die „Drittel-Regel“: 1/3 für mich, 1/3 für den der nachkommt und 1/3 für die Natur. Jedoch immer nur so viel, dass man unsere Sammellust der Pflanze nicht ankennt.
Eine unbenkliche Verwechslung ist mit anderen Wildrosen möglich. Hierzu zählt zum Beispiel die Heckenrose (lat. Rosa corymbifera). Die Blätter der Heckenrose sind wenigstens am Stiel und unterseits der Nerven flaumig behaart. Die Blüten der Heckenrose ist oft weißlich.
Hier möchte ich noch darauf hinweisen, dass alle Rosenarten ungiftig sind und somit alle Hagebutten dieser Rosen auch geerntet werden können. Wichtig ist es, dass es sich um echte Rosen handelt, also der lateinische Name fängt mit „Rosa …“ an. Eine Schneerose zum Beispiel trägt zwar den Namen „Rose“ in der deutschen Bezeichnung, jedoch der lateinische Name ist „Helleborus niger“ und gehört zur Pflanzenfamilie der Hahnenfußgewächse (lat. Ranunculaceae). Die Schneerose ist leider auch für uns giftig.
Traditionell übermittelte Volksheilkunde
Die Hagebutte ist eine echte Vitamin-C Bombe. Daher hat sie auch den Namen „Zitrone des Nordens“. Ihr Vitamin-C ist auch nach dem trocknen noch gut 1 Jahr in der Frucht erhalten und sogar hitzebeständiger als bei anderen Vitamin-C Lieferanten. Bereits 25g der Hagebutte decken den Tagesbedarf an Vitamin-C, so enthalten 100g der Früchte bei 400 bis 800mg Vitamin-C. So schlägt sie die nicht heimische Zitrone bei weitem! (100g Zitrone enthalten ca. Unter den heimischen Früchten hat nur der Sanddorn annähernd so viel Vitamin C.
Aber nicht nur Vitamin-C, sondern auch Fruchtsäure, Vitamin A, Vitamin B1, Vitamin B2, Vitamin K, Vitamin P, Pektine, Zucker, Gerbstoffe, Flavonoide und Caratonoide bietet die Hagebutte.
So wirkt sie auf unseren Körper immunsystemstärkend, entzündungshemmend, fiebersenkend, schweißtreibend, harntreibend, steinlösend, stoffwechselanregend und blutreinigend.
In der traditionellen Volksmedizin wurden die Früchte vorwiegend bei Blasensteinen, Nierensteinen, Gicht, Rheuma, Stoffwechselaktivierung, Erkältung, Grippe, verdorbenen Magen und Durchfall eingesetzt. Die Blüten der Hundsrose sind ein hervorragendes Mittel für eine gesunde und belebte Haut und wird somit gerne in Hautpflegeprodukte für die Auffrischung des Teints oder zur Reizlinderung der Haut eingesetzt.
Kulinarisches Einsatzgebiet
Bei Rosen werden vorwiegend die Blütenblätter und die Früchte verwendet. Bei den Früchten, die Hagebutten, ist es wichtig die reizenden Härchen vor der weiteren kulinarischen Verwendung zu entfernen. Die Härchen befinden sich um die Kerne und können so leicht abgewaschen werden. Werden sie erhitzt verlieren sie ebenfalls die reizende Kraft, jedoch sollten empfindliche Menschen hier trotzdem aufpassen.
Der Geschmack der Blüten wird mild säuerlich beschrieben und ist kurz nach dem Öffnen am aromareichsten. Die Früchte roh genossen haben ein Apfelaroma und sind nach dem ersten Frost süßer. Zu Mus verarbeitet erinnern sie etwas an ein Tomatenpüree. Die Blätter sind weniger aromatisch, jedoch besitzen sie ebenfalls einen Hauch an Apfelaroma. Die Kerne, ohne den Härchen, haben ein tolles Vanillearoma, da sie Vanillin enthalten und können so mit Zucker zu einem Vanillezucker verarbeitet werden.
Die Früchte selbst werden gerne süß zu Marmeladen, Kompott, Mus und Fruchtaufstrich und sauer zu Ketchup-Ersatz, Tomatensaucen-Ersatz, Wildsaucen oder Suppen verarbeitet.
Die Blüten verwendet man gerne als Aromageber in Wein, Essig oder Teemischungen. Aber auch kandiert oder frisch als Deko für Speisen oder in Teig gebacken wie Crêpes.
Die Blätter selbst sind auch für den Verzehr geeignet und können so fein gehackt den Gerichten untergemischt werden.
Aber-Glaube!
Vor der Kraft der weiß blühenden Heckenrose haben böse Mächte Angst.
Sie ist eine Symbolkräftige Pflanze und steht für Zuneigung, Liebe, Glück, Fruchtbarkeit und die Verehrung der Toten.
Sie wächst im Zaubergarten der germanischen Göttin Freya, welche für Liebe und Glück zuständig ist.
Durch ihre Symbolik für Liebe und Glück findet sie sich heute in vielen Brautsträußen wieder.
Comments